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Kachexie als Symptom schwerer Erkrankungen.
Zur Kachexie kommt es bei vielen Betroffenen im Rahmen schwerer Grunderkrankungen, wie beispielsweise Krebs. Meist tritt das kräftezehrende Symptom erst im weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf, es gibt jedoch auch Fälle, bei denen die Kachexie erst zur Erkennung der Krebserkrankung führt. Die krankhafte Abmagerung ist weniger auf den fehlenden Appetit, als auf die Auswirkungen der Tumorzellen zurück zu führen. Selbst wenn sich betroffene Patienten gesund und gehaltvoll ernähren oder gar eine künstliche Ernährung durchgeführt wird, ist die Kachexie bei Krebspatienten nur schwer aufzuhalten oder zu behandeln. Durch den immer weiter fortschreitenden Gewichtsverlust kommt es zum Abbau der Muskulatur, die Patienten werden schwach, das Immunsystem funktioniert nicht mehr ausreichend und die für den Alltag benötigte Energie schwindet mehr und mehr. Handelt es sich um einen nicht heilbaren Krebs, besteht die Aufgabe der Ärzte und des Pflegepersonals überwiegend darin, den Fortschritt der Kachexie zu verhindern.
Essstörungen als Auslöser einer Kachexie.
Durch falsche Schönheitsideale oder psychische Erkrankungen leiden immer mehr junge und auch ältere Menschen unter Essstörungen. Besonders häufig treten Magersucht und Bulimie auf, in beiden Fällen hat sich in der Vorstellung des Betroffenen ein falsches Selbstbild festgesetzt, die Patienten versuchen ihr Gewicht immer weiter zu reduzieren, ohne die Folgen realistisch einschätzen zu können. Viele Patienten mit Essstörungen verweigern im fortgeschrittenen Stadium jegliche Nahrungsaufnahme, so dass nach und nach sämtliche Fettdepots und schließlich auch die Muskelmasse im Körper abgebaut wird. Die Kachexie bei Essstörungen kann nur dann behandelt werden, wenn die Grunderkrankung therapiert wird. In speziellen Kliniken wird nicht nur der psychische Auslöser einer Essstörungen behandelt, sondern Schritt für Schritt auch eine Erhöhung des Körpergewichts angestrebt.
Nahrungsmittelmangel kann Schuld an der Kachexie sein.
Besonders in Ländern der dritten Welt, aber auch in einigen europäischen Gebieten gibt es Menschen, bei denen schlichtweg nicht genug Nahrung für eine angemessene Ernährung vorhanden ist. Eine dauerhaft fortgeführte Mangelernährung kann zur Kachexie führen, da der individuelle Energiebedarf des Körpers nicht annähernd gedeckt wird. Bei Nahrungsmittelmangel kann die Kachexie durch ausreichende Aufnahme von Lebensmitteln in den meisten Fällen geheilt werden, allerdings besteht diese Möglichkeit nicht für jeden Betroffenen. Bei weit fortgeschrittenen Fällen von Kachexie sind häufig weitere Behandlungen notwendig, da das Risiko von organischen Schäden durch den Verlust der Muskelmasse besteht. Ob und welche Schäden die Kachexie hervorgerufen hat, kann nur durch eine Untersuchung ermittelt werden.
Andere, organische Erkrankungen als Ursache einer Kachexie.
In den meisten Fällen ist eine bestehende Grunderkrankung der Auslöser für die Kachexie. Neben Krebs und der Immunschwäche Aids sind organische Erkrankungen der Hauptgrund für krankhaften Gewichts- und Muskelverlust. Häufig kommt es beispielsweise durch eine dialysepflichtige Niereninsuffiziens zur Kachexie, die Patienten müssen in diesem Fall künstlich ernährt werden oder erhalten sogenannte Astronautennahrung als Nahrungsmittelzusatz. Auch bei Patienten mit Herzinsuffiziens kommt es häufig zur Kachexie, diese kann nur dann behandelt werden, wenn die Ursachen herausgefunden und therapiert oder gelindert werden können. Die Folgen der Kachexie können im fortgeschrittenen Stadium auch Ursache für weitere, organische Schäden sein, da das Herz beispielsweise auch zu den Muskeln gehört, ist es durch den Muskelabbau bei der Kachexie gefährdet.