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Kachexie – Medikamente nicht immer hilfreich.
Beim Syndrom Kachexie handelt es sich um einen komplexen Ablauf im menschlichen Körper. Sehr häufig kommt es bei Krebspatienten zur krankhaften Abmagerung, hier werden Gestagene zur Behandlung eingesetzt. Es handelt sich um Medikamente auf Basis des menschlichen Gelbkörperhormons, welche den Appetit der Patienten anregen und somit eine Gewichtszunahme auslösen sollen. Erfahrungen bei der Behandlung von Kachexiepatienten haben allerdings gezeigt, dass die Gabe eines einzelnen Medikaments fast nie eine befriedigende Wirkung erzielen konnte. Kachexie steht nicht nur für Gewichtsverlust, hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine Kombination aus starker Appetitlosigkeit, voranschreitendem Muskelschwund und Resistenzbildung gegenüber Insulin, woraus schlussendlich eine Diabetes resultieren kann.
Medikamente gegen Kachexie – Nebenwirkungen überwiegen oft.
Krebspatienten und andere Menschen die unter Kachexie leiden, sind aufgrund ihrer Erkrankung bereits geschwächt und haben ein schlecht funktionierendes Immunsystem. Wird die Kachexie mittels Medikamenten behandelt, müssen mögliche Nebenwirkungen bereits vor der Verabreichung beachtet werden. Zur Steigerung des Appetits werden Präparate auf Basis von Megestrolacetat gegeben, sie gelten als Standbein der Therapie von Kachexie. Diese Medikamente wirken allerdings nur bei schätzungsweise 30 Prozent aller behandelten Patienten, die Nebenwirkungen treten jedoch deutlich häufiger auf. Die Wirkung von sogenannten Steroiden ist ähnlich, da die Nebenwirkungen bei diesen Präparaten jedoch noch stärker sind, werden Steroide zur Behandlung von Kachexie nur in Ausnahmefällen eingesetzt.
Medikamente helfen nicht immer – Abmagerung trotz Behandlung möglich.
Der Sinn von Medikamenten zur Behandlung der Kachexie liegt darin, dass der Appetit des Patienten gesteigert werden soll. Dies gelingt allerdings bei weniger als der Hälfte aller behandelten Personen und selbst bei erhöhter Nahrungszufuhr kann es aufgrund der Kachexie zu einer weiteren Gewichtsabnahme kommen. Insbesondere im Endstadium von Krebserkrankungen ist die Kachexie oft nicht mehr behandelbar und die Medikamenteneinnahme schwächt den Patienten zusätzlich. Ist absehbar, dass der Patient seiner Krankheit erliegen wird, verzichten Ärzte mitunter auf die Behandlung der Kachexie mit Medikamenten. Stehen die Chancen auf Heilung der Grunderkrankung gut, muss die Kachexie so bald wie möglich aufgehalten werden, um schwere Folgeschäden wie Organversagen zu vermeiden. Als beste Medikation hat sich eine Kombination verschiedener Wirkstoffe bewährt.
Gewichtszunahme – Nebenwirkungen anderer Medikamente zur Therapie benutzen.
Während bei der Kachexie nichts unversucht gelassen wird den fortschreitenden Gewichtsabbau zu verhindern, leiden andere Patienten oftmals unter einer massiven Gewichtszunahme aufgrund der Einnahme von diversen Medikamenten. Ein Beispiel ist das Neuroleptikum Zoloft, welches bei den Patienten zu einer Steigerung des Gewichts von zehn und mehr Kilogramm innerhalb weniger Monate führen kann. Diese Nebenwirkung wird sich bei der Behandlung von Kachexie häufig zunutze gemacht, die Patienten erhalten ein solches, für sie eigentlich wirkungsloses Präparat, in der Hoffnung, dass das Körpergewicht durch die Nebenwirkungen ansteigt. Die Behandlung von Kachexie kann nicht nach dem Lehrbuch erfolgen, da jeder Patient individuell auf verabreichte Medikamente und Behandlungsmethoden reagiert. Grundsätzlich gilt, dass alle Maßnahmen die eine Kachexie stoppen können und keine weitreichenden, gesundheitlichen Folgen für den Patienten haben, nach Möglichkeit ausgeschöpft werden sollten. Nicht das drohende Untergewicht ist der große Risikofaktor bei einer Kachexie, sondern der immer weiter fortschreitende Muskelschwund, der im schlimmsten Fall auch auf lebenswichtige Muskeln wie den Herzmuskel übergehen kann.